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Win-win in der Bersenbrücker Oberschule

Von Berufsorientierung in der Schule profitieren und Schüler und Firmen. Dies zeigt eine zweitägige Berufsmesse in der von-Ravensberg-Schule

Zwölf Firmen vom Handwerksunternehmen bis zur Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück mit 1100 Beschäftigten sind dazu in die Schule gekommen, und nicht nur aus dem unmittelbaren Einzugsbereich der Schule. Draußen auf dem Hof steht ein Truck der Spedition Schockemöhle, mit einem Fahrsimulator an Bord, auf dem die Schüler einen Vierzigtonner über enge Landstraßen steuern dürfen. Da sind Fingerspitzengefühl gefragt und Konzentration.

In der Schulaula hatte auch das Quakenbrücker Unternehmen PPS Pipeline einen Stand aufgebaut. Die Pipeline-Bauer seien an einer dauerhaften Kooperation mit der Schule interessiert, berichtet Dominik Welp, der als Lehrer Berufsorientierung der Bersenbrücker Oberschule leitet. Unternehmen wie die Mittelständler Wurst und Wiegmann oder der Wasserverband Bersenbrück seien bereits feste Partner der Schule. Auch das Futtermittelwerk Kreiling macht mit. Sie bringen sich ein mit Praktikumsplätzen oder  beim Bewerbungstraining.

Wurst Stahlbau machte die Schule kürzlich auf Erfordernisse in den Rechenfertigkeiten ihrer Abgänger aufmerksam. Und lieferte eine Rechenaufgabe aus der Praxis gleich mit. Die macht jetzt den Mathematikunterricht anschaulicher.

Partner der von-Ravensberg-Schule: Wurst Stahlbau auf der Berufsmesse. Foto: Martin Schmitz

Praxis ist auch an den „Messeständen“ angesagt. Ford Wernsing zum Beispiel hat einen Neuwagen in die Halle gefahren, die Schüler müssen einen Fehler in seiner Technik ausfindig machen. Beim Pflegedienst ASD muss jeder Gast sich einmal auf dem Tisch ausstrecken, damit seine Mitschüler Handgriffe probieren können, mit dem der Körper eines Patienten bei der Pflege gedreht werden kann.

Am besten hat ihm die Schalttafel beim Elektro- und Sanitärinstallateur Ter Heide gefallen, berichtet Schüler Felix Fürste: „Bis jetzt wusste ich noch nicht, welchen Beruf ich ergreifen sollte. Jetzt ist klar, dass ich unbedingt etwas mit Elektrotechnik machen möchte.“

So geht Pflege: der Pflegedienst ASD lässt die Schüler Handgriffe probieren. Foto: Martin Schmitz

Junge Menschen finden einen Beruf, der ihnen liegt, Firmen motivierte Mitarbeiter. Dass diese Rechnung aufgehen kann, zeigt Jost Schlichte, vor wenigen Jahren noch selbst Schüler in Bersenbrück. Im zweiten Lehrjahr beim Maschinenbauer Tellen in Alfhausen kehrt er nun zurück, als Teil eines kleinen Teams. Sie haben Werkstücke im Gepäck, schrauben mit den Schülern an Zylindern, die gebraucht werden, um Waschmaschinentrommeln zu formen.

In kleinen Gruppen ziehen die Schüler von Stand zu Stand, Neuntklässler, für die sich die Berufsorientierung „wie ein roter Faden durch das Schuljahr zieht“, sagt Dominik Welp.

Ab Mittwoch sind sämtliche Schüler aktiv. Dann geht es um Rassismus, Diskrimierung und Toleranz. Auf Betreiben ihrer Schüler hat die Schule den Titel „Schule gegen Rassismus“ erworben, Fernsehkoch Nelson Müller übergibt am Freitagnachmittag das Zertifikat. Höhepunkt der Projekttage: Ab 15 Uhr öffnet die von-Ravensberg-Schule ihre Türen für alle, stellt sich vor und lädt ein zum Probeessen an einer Streetfood-Meile. Die Sportklassen bereiten Shows vor. Pfiffig haben die Schüler auch eine After-Show-Party für sich herausgeschlagen. Wer so hart arbeitet, darf auch feiern.

 

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